Freitag, 26. Juni 2015

Wale und Delfine / Azorenexpedition Tag 8

Hey Leute!


Heute morgen waren wir wieder mit dem Boot draußen, um die Wale und Delfine zu beobachten. Unser 12 m langes Boot kann um die 30 Leute transportieren und wird mit seinen insgesamt 450 PS, die auf zwei Motoren verteilt sind, bis zu 48 km/h schnell.
Es ist das größte Whale Watching Boot im ganzen Hafen und empfängt die Walsichtungen über Funk von mehreren Posten an Land, die das Meer den Tag über im Blick haben. Sobald ein Wal oder Delfin gesichtet wurde, wird der Skipper informiert und zu der Stelle geleitet, an der sich das Tier befindet.

Aber jetzt mal zum Tag.
Zum ersten Mal während unseres Aufenthaltes konnten wir heute Pilotwale, auch genannt Grindwal, beobachten. Allerdings sollten wir uns erst anhand des Aussehens und Verhaltens den Namen selbst erschließen. Dabei ist uns aufgefallen, dass er einen klobigen, runden Kopf hat, eine auffallend große Finne und eine leicht nach unten abgeknickte Fluke. Am Rücken ist er hellgrau, am Bauch dunkelgrau, wobei das Dunkelgrau sich unter der Finne in einem Dreieck bis nach oben zieht. Auch der Kopf ist dunkelgrau wie der Bauch. Zuerst dachten wir, dass es sich bei den Tieren um Delfine handele, aber da die ca. 1m großen Jungtiere getrennt von der Mutter atmeten, musste es sich um Wale handeln. Auch ein Bulle war bei der Gruppe von 20 Walen dabei, der alle 6s atmete. Er unterschied sich von den Anderen durch seinen kräftigen Körperbau und die noch größere Finne. Die meiste Zeit sind sie vor dem Boot geschwommen, weshalb man sie auch Pilotwale nennt. Der lateinische Name kommt von der klobigen, beulenförmigen Kopfform der Wale, wie uns später erklärt wurde. Um die Tauchzeiten zu bestimmen, konzentriert sich mindestens ein Mitglied des Forschungsteams auf ein einziges Tier und stoppt die Zeit, wie lang es unter Wasser ist, bis es erneut atmet. Der Rest des Teams liest entweder die Geschwindigkeit oder GPS-Daten vom GPS-Gerät ab, zählt die Tiere, macht Fotos oder dokumentiert das Verhalten, das die Wale gegenüber dem Boot aber auch in der Gruppe aufweisen. So konnten wir heute viele Daten über die Pilotwale sammeln.

Kurz darauf trafen wir auf eine gut 300 Tiere umfassende Gruppe Streifendelfine. Sie schwammen mit beachtlichen 9,8-22 km/h in unserer Bugwelle und vollführten waghalsige Sprünge. Einer von ihnen sprang sogar gut 4m hoch, was für ein Tier von 2-3m wirklich beachtlich ist. Die Jungtiere atmeten mit einer Tauchzeit von bis zu 20s weniger als die Mütter, die alle 7-13s atmeten. Nach einer halben Stunde verließen wir die Gruppe und sahen nur noch ein paar Pottwale und gemeine Delfine.

Am Nachmittag sind wir dann an der Küste vor Sao Roque schnorcheln gegangen, um Daten für das Flora und Fauna Team zu sammeln. Dabei haben wir Seesterne, Gelbstriemen und Kaninchenfische sehen können.
 
 
 
 
 
Ein Seestern



 

 
 
 
Ein Pilotwal

 
 
 

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