Hey Leute!
Heute morgen waren wir wieder mit dem Boot draußen, um die
Wale und Delfine zu beobachten. Unser 12 m langes Boot kann um die 30 Leute transportieren und wird mit seinen insgesamt
450 PS, die auf zwei Motoren verteilt sind, bis zu 48 km/h schnell.
Es ist das größte Whale Watching Boot im ganzen
Hafen und empfängt die Walsichtungen über Funk von mehreren Posten an Land, die
das Meer den Tag über im Blick haben. Sobald ein Wal oder Delfin gesichtet
wurde, wird der Skipper informiert und zu der Stelle geleitet, an der sich das
Tier befindet.
Aber jetzt mal zum Tag.
Zum ersten Mal während unseres Aufenthaltes konnten wir
heute Pilotwale, auch genannt Grindwal, beobachten. Allerdings sollten wir uns
erst anhand des Aussehens und Verhaltens den Namen selbst erschließen. Dabei
ist uns aufgefallen, dass er einen klobigen, runden Kopf hat, eine auffallend
große Finne und eine leicht nach unten abgeknickte Fluke. Am Rücken ist er
hellgrau, am Bauch dunkelgrau, wobei das Dunkelgrau sich unter der Finne in
einem Dreieck bis nach oben zieht. Auch der Kopf ist dunkelgrau wie der Bauch.
Zuerst dachten wir, dass es sich bei den Tieren um Delfine handele, aber da die
ca. 1m großen Jungtiere getrennt von der Mutter atmeten, musste es sich um Wale
handeln. Auch ein Bulle war bei der Gruppe von 20 Walen dabei, der alle 6s
atmete. Er unterschied sich von den Anderen durch seinen kräftigen Körperbau
und die noch größere Finne. Die meiste Zeit sind sie vor dem Boot geschwommen,
weshalb man sie auch Pilotwale nennt. Der lateinische Name kommt von der klobigen,
beulenförmigen Kopfform der Wale, wie uns später erklärt wurde. Um die
Tauchzeiten zu bestimmen, konzentriert sich mindestens ein Mitglied des
Forschungsteams auf ein einziges Tier und stoppt die Zeit, wie lang es unter
Wasser ist, bis es erneut atmet. Der Rest des Teams liest entweder die
Geschwindigkeit oder GPS-Daten vom GPS-Gerät ab, zählt die Tiere, macht Fotos
oder dokumentiert das Verhalten, das die Wale gegenüber dem Boot aber auch in
der Gruppe aufweisen. So konnten wir heute viele Daten über die Pilotwale
sammeln.
Kurz darauf trafen wir auf eine gut 300 Tiere umfassende
Gruppe Streifendelfine. Sie schwammen mit beachtlichen 9,8-22 km/h in unserer
Bugwelle und vollführten waghalsige Sprünge. Einer von ihnen sprang sogar gut
4m hoch, was für ein Tier von 2-3m wirklich beachtlich ist. Die Jungtiere
atmeten mit einer Tauchzeit von bis zu 20s weniger als die Mütter, die alle
7-13s atmeten. Nach einer halben Stunde verließen wir die Gruppe und sahen nur
noch ein paar Pottwale und gemeine Delfine.
Am Nachmittag sind wir dann an der Küste vor Sao Roque
schnorcheln gegangen, um Daten für das Flora und Fauna Team zu sammeln. Dabei
haben wir Seesterne, Gelbstriemen und Kaninchenfische sehen können.
Ein Seestern |
Ein Pilotwal |
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